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Mit Farbe gegen Schmerzen

Sendenhorst - „Schmerzen wegmalen und Selbstbewusstsein stärken“: Das sind wichtige Ziele, die sich Kunsttherapeutin Petra Schürmann mit jungen Rheuma-Patienten gesetzt hat. Der „Bundesverband zur Förderung und Unterstützung für rheumatologisch erkrankter Kinder und deren Familien“ macht es möglich, dass die Kunsttherapie im St.-Josef-Stift zur Freude aller Beteiligten angeboten wird. Und dabei helfen vor allem auch Spenden.

Seit September wird die Kunsttherapie jede Woche mindestens ein Mal für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Die Kunsttherapeutin, die eine eigene Praxis in Freckenhorst betreibt, wurde für diese Aufgabe gewonnen. Sie hat selbst ein an Rheuma erkranktes Kind und kann sich deshalb gut in die Situation der jungen Patienten einfühlen.

Petra Schürmann ist gelernte Krankenpflegerin und hat in Münster Kunsttherapie studiert.

Das Ziel der Kunsttherapeutin ist es, durch die Kunst Stärken aus den Kindern und Jugendlichen herauszuholen, sie zum Malen zu bewegen und ihnen das Bewusstsein zu vermitteln: „Auch ich kann malen und mich künstlerisch ausdrücken“.

So lautete jüngst eine künstlerische Aufgabe: „Welche Seite magst du an dir besonders? Welche möchtest du sichtbar machen?“

Und da lassen sich die jungen Künstler Erstaunliches einfallen, wie an vielen Bildern oder gebastelten Kunstwerken deutlich wird. So, wenn Pappschachteln verraten: „Innen ist das, was ich geschafft habe. Draußen stehen die Herausforderungen, die zurzeit noch vor mir stehen.“ Es falle dann oft auch nicht mehr schwer, die Schmerzen zu vergessen und das Gefühl zu bekommen, auch mit einer Erkrankung etwas leisten zu können, das dem jungen Patienten selbst und anderen gefällt.

Nicht selten seien die Kinder sogar richtig stolz auf das, was sie geschaffen haben. Und wer sich die Werke aus junger Künstlerhand einmal anschaut, kann dem vermutlich nur beipflichten.

Da werde in den Bildern nicht nur ausgedrückt, wie der Schmerz im Knie aussieht, sondern von einem jungen Patienten auf einem Bild mit Herz auch verraten, was Schmerz alles auslösen kann: „Trauer- Hass- Wut- Herzschmerz und all solche Sachen.

Aber: Man darf nie aufgeben. Glaube an dich und vergiss die schönen Dinge im Leben nicht, dann wirst du es schaffen.“

Der Kranke spüre einen wichtigen Hinweis, der nicht nur auf dem Bild ins Herz gehe. Und der Gesunde könne bei einem solchen Umgang mit dem Schmerz einfach nur beeindruckt sein. Und wer die Kinder einmal bei ihrer künstlerischen Arbeit erlebt habe, spüre deutlich, wie ernst sie es nehmen, sich thematisch an verschiedene Bereiche ihrer Lebenssituation heranführen zu lassen.

Darüber freut sich auch Christine Göring, die als Sozialarbeiterin für den Bundesverband im St.-Josef-Stift tätig ist und immer wieder auch Werke der jungen Künstler ausstellt. „Die Kunsttherapie ist eine echte Bereicherung“, schwärmt sie.

VON WOLFRAM OPPERBECK, 26.03.2011

Quelle: Westfälische Nachrichten

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